AKTION SELBSTBESTIMMUNG
Folgen. Teilen. Kontakt aufnehmen.

Patrick Portscheller
Arbeitgeber mit Behinderung
Ich bin 32 Jahre alt und lebe zusammen mit meiner Familie im Saarland. An den Wochenenden versuche ich als großer Fan des 1. FC Kaiserslautern, „mein“ Team so oft es eben geht im Stadion zu unterstützen. Ich begeistere mich für Musik, Technik und vor allem Filme – Zuhause oder auch im Kino. Im Sommer treffe ich mich gern mit Freunden am Saarbrücker Staden, um die Sonne und ein Bier zu genießen. Auch Konzert- oder Discobesuche stehen ganz oben auf meiner To-Do-Liste.
Nüchtern betrachtet, würde ich behaupten, dass diese Beschreibung auf viele Gleichaltrige mehr oder weniger auch zutrifft. Was mich von ihnen unterscheidet?
Ich brauche Unterstützung – bei allem, was ich tue.
Als Tetraspastiker bin ich nicht nur auf den Rollstuhl angewiesen, sondern auch auf Menschen, die mir bei der Bewältigung meines Alltags behilflich sind:
Meine persönlichen Assistenten.

Autonom leben - wie jeder andere auch.
Die Grundidee
Tagtäglich treffen Menschen Entscheidungen: Fahre ich in die Stadt und treffe mich mit Freunden oder bevorzuge ich einen gemütlichen Fernsehabend auf der Couch? Soll ich die spontane Einladung meines Kollegen akzeptieren und das Konzert besuchen? Nehme ich das gut dotierte Jobangebot an oder fühle ich mich wohl im Team meiner alten Arbeitsstelle?
Man könnte sagen, das Leben ist eine Reihe von individuell getroffenen Entscheidungen, die den Alltag jedes Einzelnen einzigartig und lebenswert machen.
Entscheidungsfreiheit ist daher DAS große Ziel des Arbeitgebermodells für behinderte Menschen!
Mit persönlicher Assistenz zu mehr Lebensqualität
Im Rahmen des Arbeitgebermodells sind Menschen mit Behinderung maßgeblich an der Gestaltung ihres Alltags beteiligt: Sie entscheiden, welchen Assistenten sie einstellen, übernehmen die Organisation der Einarbeitung und leisten auch den größten Teil der Verwaltungsarbeiten selbst. Die Finanzierung dieses innovativen Modells wird dabei durch Sozialämter sowie Kranken- und Pflegekassen sichergestellt.
Die Idee der „Persönlichen Assistenz“ trat zuerst im Kontext der „Selbstbestimmt-Leben-Bewegung“ der 70er Jahre auf und beinhaltet heute je nach individuellem Bedarf jegliche Form der persönlichen Hilfe:
- Körperpflege
- Haushaltsführung
- medizinische Krankenpflege
- Freizeitgestaltung
- kommunikative Hilfen
Arbeitgebermodell für Menschen mit Behinderung
Vorteile des Arbeitgebermodells
Die Vorzüge eines Systems, das das Selbstbestimmungsrecht behinderter Menschen fördert, reichen weit: Nicht nur, dass offensichtliche Abhängigkeitssituationen in ihrer Ausprägung gemindert werden, auch zur Verfügung stehende Gelder werden sehr viel effektiver genutzt. Dabei profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen.
In meinem Fall umfasst das besonders die freie Auswahl meiner Assistenten, d.h. der Menschen, die rund um die Uhr in meiner Nähe sind und die mir bei der Ausrichtung meines Alltags nach meinen Bedürfnissen, Ideen und Wünschen helfen.
Zufriedenheit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Es bedeutet aber auch, dass ich großen Wert auf die Zufriedenheit meiner Assistenten lege: In meinem kleinen und persönlichen Team kann über Vieles gesprochen werden! Gegenseitiger Respekt ist für mich selbstverständlich.
Hat das Arbeitgebermodell für behinderte Menschen Ihr Interesse geweckt? Schauen Sie sich in den Stellenanzeigen um oder nutzen Sie das Kontaktformular, um weitere Informationen zu erhalten.


